VSSE: Bilanz zur Erdbeersaison 2017
Die Qualität lag durchschnittlich über der des letzten Jahres, da es insgesamt weniger Fäulnisbefall gab. Die Preise waren bis Mitte Mai stabil auf einem hohen Niveau. Dann brachen sie ein, da das heimische Angebot an Erdbeeren anstieg, und im Lebensmitteileinzelhandel noch Importware zu günstigeren Preisen angeboten wurde. Durchschnittlich bezahlten die Verbraucher laut AMI für heimische Erdbeeren 2,54 Euro pro 500 Gramm-Schale (2016: 2,28 Euro).
Durch die frostbedingten Krüppelfrüchte, die aussortiert werden mussten, war die Qualität der Ernte beeinträchtigt, aber es waren genügend aromatische Früchte aus Deutschland am Markt. „Die Qualität der Erdbeeren war in diesem Jahr okay, aber der Ertrag war allgemein schwach. Es gab wenig Beanstandungen bei den Lieferungen an den Lebensmitteleinzelhandel. Auch entwickelt sich die Spätsorte Malwina, die wir noch bis Mitte Juli an unseren Ständen anbieten, gut“, stellt Joachim Huber, Huber Hof in Iffezheim, fest.
Auch die Selbstpflücker bekamen die Auswirkungen der geringeren Erntemengen zu spüren: „Wir konnten unseren Kunden nur über einen Zeitraum von drei anstelle von sechs Wochen anbieten, ihre Erdbeeren selbst zu pflücken. Hierzu hatten wir immer wieder telefonische Anfragen. Insgesamt zeigten sich die Kunden sehr verständnisvoll für die höheren Preise“, erklärte Markus Kirn, Wiesenobst GbR aus Ingelheim.
Das schwache Erntejahr 2017 wird sich auch auf das Folgejahr auswirken. „Die steigenden Preise für Erdbeeren können vermutlich die höheren Mehrkosten unter anderem für Frostschutz und Pflückaufwand bei einigen Anbauern nicht decken. Vor dem Hintergrund und dem bereits schlechten Erntejahr 2016 ist davon auszugehen, dass sich die Erdbeeranbaufläche in Deutschland um weniger wirtschaftlich rentable Flächen weiter reduzieren wird“, resümiert Simon Schumacher, Sprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e. V. (VSSE).
Quelle: VSSE