Spargel & Erdbeer Profi 1/2017
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sourcen aus tieferen Bodenschich-
ten erschlossen werden. Die Was-
serhaltekapazität des Bodens und
auch die Bodengare werden ver-
bessert. Die Aktivität von Bodenle-
bewesen wird deutlich verbessert.
Durch die anfallende organische
Masse ist es möglich, dass sich
der Boden im Frühjahr schneller
und besser erwärmt. Letzteres soll
in weiteren Versuchen noch ge-
nauer geklärt werden.
▪
In der organischen Substanz wer-
den die nah der Ernte im Boden
verbleibenden Nährstoffe konser-
viert und zum passenden Zeit-
punkt für die Nachfrucht freige-
setzt.
▪
Im Boden mobiles Nitrat wird von
den Zwischenfrüchten aufgenom-
men und so die Nitratauswa-
schung verringert, hofft man. Auch
das soll in weiteren Versuchen
noch bewiesen werden.
▪
Wird die Vegetationsdecke durch
Zwischenfrüchte schnell geschlos-
sen, können Unkräuter nicht mehr
auflaufen und werden stark unter-
drückt.
▪
Legume Zwischenfrüchte reichern
den Boden mit Stickstoff an.
Wie Stephan Kisters feststellen konn-
te, sind deutlich mehr Regenwürmer
in seinem Boden aktiv, seit er mit der
Gründüngung arbeitet. Außerdem
war der Boden beim Aufdämmen
deutlich lockerer. Auch leistet man so
als Anbauer einer Monokultur einen
wertvollen Beitrag zur Ökologie: Feld-
bewohner wie Hasen oder Fasane
halten sich hier auf, der Verbiss an
den Spargelkulturen geht zurück.
Man spart an Düngemitteln und an
Herbiziden. Und nicht zuletzt lässt
sich die Gründüngung natürlich auch
prima zur Imagepflege verwenden, in-
dem man seine Kunden über die Akti-
vitäten informiert, wie Stephan Kis-
ters es beispielsweise bei Facebook
regelmäßig tut. In diesem Jahr setzte
der Praktiker noch eins oben drauf:
auf dem Vorgewende säte er Sonnen-
blumen aus – ein herrliches Bild im
abgehenden Sommer!
Aussaat und Pflege
In Zusammenarbeit mit der Deutsche
Saatveredelung AG und der Spargel-
beratung wird nach der idealen Saat-
gutmischung gesucht. Sie soll folgen-
de Anforderungen erfüllen: variabler
Aussaatzeitpunkt, niedrig bleibend,
rasche Bodendeckung gegen Un-
kräuter, verzögerte N-Freisetzung,
Einbau in den normalen Kulturablauf
– dadurch weniger Mehrkosten. Die
Mischung aus Welschem Weidelgras
(50,0 %) und drei Kleearten (22,5 %
Inkarnatklee, 22,5 % Alexandriaklee,
5,0 % Weißklee), die in diesem Jahr
bei Kisters auf den Äckern stand,
machte einen guten Eindruck. Wie auf
Blühstreifen am Vorgewende vollenden den ökologischen Gedanken
Fotos (3): Aldenhoff
Nachdem der
Spargel abge-
häckselt ist, wird
die Gründüngung
eingearbeitet
Fotos (2): Kisters