12.09.2024

Özdemir begrüßt Ergebnisse des Strategiedialogs zur Zukunft der EU-Landwirtschaft

Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir
Foto: BMEL

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Anfang September die Ergebnisse des strategischen Dialogs zur Zukunft der Landwirtschaft in der EU vorgestellt. Demnach muss die Landwirtschaft nachhaltig weiterentwickelt werden, wenn sie zukunftsfähig sein will. Laut des Berichts, den rund 30 Landwirtinnen und Landwirte, Inhaberinnen und Inhaber lokaler Lebensmittelgeschäfte, europäische Einzelhändlerinnen und Einzelhändler sowie Vertreterinnen und Vertretern von Verbraucherorganisationen, Umweltgruppen, Finanzinstituten und Hochschulen zusammen beschlossen haben, braucht es gemeinsame Anstrengungen, um Herausforderungen wie etwa die Klimakrise oder den Verlust der Biodiversität zu bewältigen und gleichzeitig landwirtschaftlichen Betrieben eine wirtschaftlich tragfähige Perspektive zu eröffnen. Der Strategiedialog bezieht sich dabei auf den Green Deal und die Farm-to-Fork-Strategie.

Dazu sagt der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir: "Der von Agrar- wie Umweltseite breit getragenen Konsens zeigt Wege auf, wie ein fairer Interessenausgleich aussehen kann. Zentral dabei ist, dass Markt und staatliche Rahmensetzungen für eine zukunftsfeste Landwirtschaft konsistent zusammen gedacht werden. Für Verbraucherinnen und Verbraucher soll die nachhaltige Wahl zukünftig zur einfachen Wahl werden. Verbunden mit einer Stärkung der Erzeugerinnen und Erzeuger unserer Lebensmittel in der Wertschöpfungskette soll damit der Weg für faire Einkommen und gute wirtschaftliche Perspektiven geebnet werden.  

Gesellschaftliche Leistungen der Landwirtschaft sollen zukünftig einkommenswirksam honoriert werden. Diesen Ansatz begrüße ich ausdrücklich, denn die Landwirtinnen und Landwirte erwarten zurecht ansprechende Förderungen, damit sich ihr Einsatz für Umwelt, Artenschutz, Klima und Tierwohl auch finanziell auszahlt. Es ist gut, dass sich der Strategiedialog zu einer GAP bekennt, die vor allem diese Gemeinwohlleistungen honoriert und dazu die Direktzahlungen stärker nutzen soll. Das ist keine Absage an die Einkommensunterstützung, im Gegenteil. Landwirtinnen und Landwirte werden unterstützt, nachhaltig und zukunftsfest zu wirtschaften – oder anders gesagt: ihre Arbeitsgrundlage zu schützen. 

Auch die Impulse über die GAP hinaus sind erfreulich. Der Dialog unterstreicht einerseits die Vorbildfunktion des Ökolandbaus und zeigt zugleich auf, dass es vielfältige Wege zu mehr Nachhaltigkeit gibt. Das ist auch mein Ansatz hier in Deutschland: Ob konventionelle, ökologische oder regenerative Landwirtschaft – alle brauchen praxistraugliche und bürokratiearme Lösungen. 

Zur Forderung des Strategiedialogs nach einer Strategie zum Umbau der Tierhaltung mit einem einheitlichen europäischen Label haben wir mit unserer deutschen Tierhaltungskennzeichnung und dem Bundesprogramm bereits eine Blaupause. Und auch bei den geforderten nationalen Ernährungsstrategien, die Ernährungstrends unterstützen sollen, gehen wir in Deutschland längst voran. 

Die Arbeit des Strategiedialogs ist eine sehr gute Grundlage für die Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik. Seine Ergebnisse ergänzen wichtige Leitlinien, wie Farm-to-Fork-Strategie und Green Deal. Die Kommissionspräsidentin und ihre künftige Kommission werden daran gemessen, wie ernsthaft die skizzierten Vorschläge umgesetzt werden. Ich will gerne dabei unterstützen, den kooperativen Weg des Kompromisses hin zu einer nachhaltigeren und ökonomisch tragfähigen Landwirtschaft konsequent weiterzugehen. 

Mein Dank geht einmal mehr an Prof. Peter Strohschneider, dem es gelungen ist, ein attraktives und verbindendes Angebot für eine zukunftsfeste europäische Landwirtschaft zu machen. Mit dem deutschen Vorbild dieses EU-Strategiedialogs, der Zukunftskommission Landwirtschaft, haben wir einen Wegweiser, dem wir uns im Land und in unserer Politik verpflichtet fühlen." 

Den Bericht des Strategiedialogs finden Sie hier. Weitere Informationen und die Teilnehmenden am Strategiedialog finden Sie hier.

Quelle: BMEL